Differenzfeminismus und die Fragilität der Demokratie:

Antje Schrupp erhält Luise-Büchner-Preis

In ihrem neuen Buch „Unter allen Umständen frei“ stellt Antje Schrupp drei revolutionäre Feministinnen vor, die zwischen 1870 und 1920 aktiv waren. Ein roter Faden durch das Werk ist die Figur Anthony Comstocks, eines ehemaligen Postinspektors, der sich im frühen 20. Jahrhundert der Bekämpfung von freier Liebe, Pornografie, Empfängnisverhütung, Abtreibung und geschlechtlicher Vielfalt verschrieben hatte. Comstocks Gesetze gegen den Versand „obszönen Materials“ seien heute noch in Kraft und würden in der Trump-Administration reaktiviert, um beispielsweise den Versand von Abtreibungsmedikamenten zu verhindern. Dies zeige exemplarisch, wie gesellschaftliche Errungenschaften, die als selbstverständlich galten, schnell wieder außer Kraft gesetzt werden können.

Die drei von Schrupp porträtierten Feministinnen – Victoria Woodhull, Lucy Parsons und Emma Goldman – vertraten sehr unterschiedliche Ansichten. Während Woodhull, die erste Präsidentschaftskandidatin, sich für das Wahlrecht einsetzte, kritisierten Parsons (eine aus der Sklaverei befreite Anarchistin) und Goldman (eine bekannte Anarchistin) das Wahlrecht scharf. Sie argumentierten, es sei nutzlos, solange die Gesellschaft durch Armut, Rassismus und Ausbeutung ungerecht bleibe und diene letztlich nur dazu, Unterdrückung zu legitimieren.

Die Luise Büchner-Gesellschaft „zeichnet mit dem Luise-Büchner-Preis 2025 eine engagierte Publizistin aus, die sich für das Begehren der Frauen einsetzt, historische Bezüge erläutert und zu aktuellen Themen klar Stellung bezieht.“, so die Begründung der Jury. Es wird hervorgehoben, dass für sie nicht die Gemeinsamkeit von Frauen, sondern gerade deren Verschiedenheit entscheidend ist. Sie versteht Feminismus nicht als Durchsetzung von „Fraueninteressen“, sondern als Plattform, um die vielfältigen und oft kontroversen Themen, die Frauen untereinander diskutieren, in den gesellschaftlichen Mittelpunkt zu rücken und ihnen mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen.

Feminismus sei nach Schrupps Überzeugung selbstverständlich weiterhin notwendig. Gleichberechtigung allein reiche nicht aus, da sie „kein Naturgesetz“ sei und schnell wieder verloren gehen könne, wie die aktuellen Entwicklungen in den USA zeigen. Es bedürfe eines kulturellen Wandels und einer Autorität für Frauen in dem, was sie sagen – etwas, das noch lange nicht gegeben sei. Auch in emanzipierten Gesellschaften gebe es noch offene Baustellen, wie das Abtreibungsverbot in einigen Ländern oder die ungeregelte Care-Arbeit, die überwiegend von Frauen unbezahlt geleistet wird und in der Volkswirtschaft kaum Berücksichtigung findet. Diese unbezahlte Arbeit sei jedoch fundamental für das Funktionieren der Gesellschaft und Wirtschaft.

Schrupp zieht Parallelen zwischen diesem „Goldenen Zeitalter“ vor dem Ersten Weltkrieg in den USA und der heutigen Situation. Damals wie heute seien ungezügelter Kapitalismus, Rassismus und Ausländerfeindlichkeit prägend gewesen. Die Geschichte der sozialen Kämpfe in dieser Zeit sei nicht von stetigem Fortschritt geprägt gewesen, sondern von einem permanent schlechter werdenden Zustand, gegen den die Menschen ankämpfen mussten. Die Autorin warnt davor, die Nachhaltigkeit unserer Demokratie zu überschätzen und sich auf formale Gleichheit zu verlassen. Die zunehmende politische Macht sehr reicher Individuen und globalisierter Unternehmen in den USA erinnere an die „Trusts“ der damaligen Zeit und stelle die Neutralität des Staates in Frage.

Angesichts der systematisch geplanten „Kulturrevolution“ in den USA und des Erstarkens antifeministischer und antidemokratischer Bewegungen weltweit – von Russland über die Türkei bis hin zu nationalistischen Tendenzen in Europa – sei die Frage berechtigt, ob wir „ein bisschen zu wenig revolutionär“ gewesen seien. Die These, dass das, was Frauen in den letzten 100 Jahren ins Rollen gebracht haben, nicht mehr zurückzudrehen sei, teilt Schrupp zwar im Grundsatz, jedoch warnt sie vor Selbstzufriedenheit. Das Vertrauen in einen neutralen und gerechten Staat stehe auf dem Prüfstand, insbesondere wenn sich der Kipppunkt der Funktionsfähigkeit staatlicher Strukturen in Ländern wie den USA bereits überschritten zu haben scheint.

Die Preisverleihung des Luise-Büchner-Preises an Anti Schrup findet am 23. November um 11 Uhr in der Orangerie Darmstadt statt.

Zur Person:
Dr. Antje Schrupp: Die 1964 in Weilburg promovierte im Fachbereich Gesellschaftswissenschaften in Frankfurt mit einer Arbeit zur weiblichen politischen Ideengeschichte, übernahm 2001 kommissarisch die Leitung der Evangelischen Öffentlichkeitsarbeit, war Redakteurin
der Zeitung „Frauen unterwegs“ und Mitbegründerin des Online-Forums „Beziehungsweise weiterdenken“. Antje Schrupp lebt in Frankfurt. Sie schreibt Bücher, Essays und Radiobeiträge, sie ist Bloggerin und veröffentlicht ihre Artikel in der Taz, Zeit-Online, Deutschlandfunk Kultur und vielen anderen Medien. Zuletzt sind ihre Bücher „Reproduktive Freiheit. Eine feministische Ethik der Fortpflanzung“ (2022) im Unrast Verlag erschienen, „Schwangerwerdenkönnen. Essay über Körper, Geschlecht und Politik“ (2019) im Ulrike Helmer Verlag. Weitere Titel sind u.a. „Was wäre wenn? Über das Begehren und die Bedingungen weiblicher Freiheit“ und „Methusalems Mütter. Chancen des demografischen Wandels“.

Traditionsabbruch: Studie beleuchtet den Wandel religiöser Sozialisation

Ob Menschen religiös oder nicht-religiös werden, hängt in Zeiten des gesellschaftlichen Rückgangs von Religion nach einer internationalen Studie entscheidend von der Familie ab. Die Studie bestätigt einen massiven Traditionsabbruch, dem die Kirchen nicht einfach entgegenwirken können. Für die Zukunft erwartet Religionssoziologin Christel Gärtner von der Universität Münster einen weiteren kontinuierlichen Rückgang, schlussfolgert aber nicht, dass Religion verschwinden wird. Vielmehr wird sie in bestimmten Milieus und unter spezifischen Bedingungen weiter existieren, erläutert sie im Podcast Conny&Kurt. Die Bedingungen für die Weitergabe innerhalb der Familien werden jedoch schwieriger. Eltern, die ihren Kindern Religion vermitteln möchten, sehen sich manchmal mit Gemeinden konfrontiert, die so konservativ sind, dass sie befürchten, ihre Kinder könnten kein positives Gottesbild entwickeln. Dies birgt das Risiko weiterer Abbrüche.

Für die Kirche formulieren die Forscher:innen der internationalen Studie klare Empfehlungen: Sie müssen Orte bleiben, die Familien integrieren, Vergemeinschaftung und Kreativität ermöglichen und Diskursräume für die Fragen der Jugendlichen bieten, anstatt zu indoktrinieren. Kirchliche Dogmen werden heute kaum noch geglaubt oder verstanden. Das Angebot von Antworten und Räumen für die Reflexion der Adoleszenten wird als entscheidend für die Bindung der jungen Generation an die Kirche angesehen, da auch nicht-religiöse Jugendliche eine Sehnsucht nach solchen Auseinandersetzungsräumen zeigen. Eine theologische oder pädagogische Kompetenz in den Familien erleichtert die Vermittlung von Religion erheblich, da Zusammenhänge besser erläutert und erklärt werden können. Die länderübergreifenden Studie, an der auch Christel Gärtner mitgearbeitet hat, wirft ein Schlaglicht auf den tiefgreifenden Wandel der religiösen Sozialisation in Familien über mehrere Generationen hinweg. Die Untersuchung, die von der amerikanischen John Templeton Foundation gefördert wurde, analysiert die Weitergabe, Veränderung und den Abbruch von Religion in fünf Ländern mit christlichem Hintergrund: Deutschland, Finnland, Italien, Ungarn und Kanada. Die Ergebnisse zeichnen ein Bild eines fortlaufenden Rückgangs religiöser Praxis und Glaubensinhalte, warnen aber auch vor Verallgemeinerungen und zeigen unterschiedliche regionale Dynamiken auf.

Die Studie nutzte einen Mixed-Method-Ansatz, der repräsentative Fragebogenbefragungen und Familieninterviews umfasste, bei denen bis zu drei Generationen an einen Tisch gebracht wurden. Im Zentrum stand die Frage, wie Religion innerhalb von Familien über die Zeit tradiert wird.

Kindheit als Prägephase, Adoleszenz als Reflexionszeit

Ein zentrales Ergebnis ist die unterschiedliche Rezeption von Religion in verschiedenen Lebensphasen. Kinder nehmen demnach die Form der Religion an, die sie in der Familie erfahren, inklusive Glaubensinhalte, Werte und Rituale. Sie äußern sich oft positiv, wenn die Inhalte kindgerecht vermittelt werden. Mit der Adoleszenz setzt jedoch eine kritische Reflexionsphase ein. Jugendliche beginnen, Fragen an den Glauben und die vermittelten Werte zu stellen und entwickeln eine eigene Position.

Der Glaube schwindet, Rituale bleiben selektiv

Die Weitergabe des Glaubens selbst erweist sich als am schwierigsten. Während Werte und das Gefühl der Zugehörigkeit eine hohe Kontinuität aufweisen – mit Ausnahme Ostdeutschlands –, sehen die Forscher bei kirchlichen Praktiken und Glaubensinhalten einen deutlichen Bruch. Erfolgreich ist die Weitergabe von Religion heute vor allem dann, wenn die gesamte Familie an einem Strang zieht und in eine religiöse Gemeinschaft eingebunden ist, was eine Art Familienidentität schafft.

Die Feier des gesamten Kirchenjahres, wie sie in der Großelterngeneration noch präsent war, ist in der dritten Generation kaum noch zu finden. Stattdessen konzentrieren sich religiöse Praktiken oft auf einzelne Rituale und zentrale Feiertage wie Weihnachten und Ostern, die zunehmend als Familienfeste begangen werden. Rituale wie der St. Martins-Umzug existieren zwar weiter, werden aber oft als „Laternenlauf“ entkonfessionalisiert und über Kindergärten oder Schulen initiiert.

Regionale Unterschiede und die Rolle der Kirche

Der Säkularisierungsprozess verläuft nicht überall gleich. In Ostdeutschland war bereits in der Großelterngeneration ein scharfer Abbruch der kirchlichen Bindung festzustellen, der sich in der DDR durch Kirchenverfolgung und antikirchliche Politik massiv verstärkte. Dies führte dazu, dass Familien über Generationen hinweg eine Nichtreligion weitergaben. In Italien hingegen erfolgte dieser Prozess wesentlich später und kontinuierlicher. Finnland zeigt eine Besonderheit mit einer hohen Zahl an Konfirmationen, die oft als kulturelles Ritual wahrgenommen werden, selbst von nicht getauften Jugendlichen, und scheint den Rückgang zu verlangsamen. Kanada liegt dazwischen, mit regionalen Unterschieden, insbesondere in katholischen Gebieten wie Quebec, wo eine frühere Distanz zur Kirche aufgrund strenger Erziehung entstand. Mütter spielen rein statistisch gesehen in allen untersuchten Ländern die wichtigste Rolle bei der Vermittlung von Religion. Diese Rolle nimmt jedoch über die Generationen hinweg ab. Großmütter können eine vermittelnde Funktion einnehmen, insbesondere in der ersten und zweiten Generation, aber ihre Rolle kann den Rückgang der elterlichen religiösen Sozialisation nicht vollständig kompensieren. Enkel erinnern die religiöse Weitergabe durch Großmütter zudem weniger deutlich als die Elterngeneration.Gtnr, Christel/Hennig, Linda/Müller, Olaf (Hg.) (2025): Families and Religion. Dynamics of Transmission across Generations, Frankfurt a.M./New York. ISBN 978-3-593-51994-4.

Zur Person
Christel Gärtner ist Soziologin und seit 2014 außerplanmäßige Professorin am Fachbereich Erziehungswissenschaften und Sozialwissenschaften der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Sie ist Mentorin der Graduiertenschule im Exzellenzcluster „Religion und Politik“ der Universität Münster und leitet dort das Projekt „Islam und Gender in Deutschland. Zur (De-)Konstruktion säkular und religiös legitimierter Geschlechterordnungen“.

Hoffnungsschimmer nach Washington, Skepsis gegenüber Putins Friedenswillen

Nach den beiden Treffen in Alaska und Washington bleibt die Frage nach einer echten Friedenslösung für die Ukraine offen. Während ein Treffen in Alaska zunächst eine „Schockstarre“ in Europa und der Ukraine auslöste und Befürchtungen eines Rückfalls ins 19. Jahrhundert aufkommen ließ, da Großmächte über das Schicksal kleinerer Länder entscheiden würden, brachte das anschließende Treffen in Washington eine deutliche Korrektur, so die Einschätzung von Andreas von Schumann, stellvertretender Vorsitzender des Deutsch-Ukrainischen Forums im Podcast Conny&Kurt.

Putins Strategie: Zeit gewinnen und Unterwerfung fordern

Andreas von Schumann betont, dass Putin nur unter massivem Druck der USA nach Alaska kam, die mit verschärften Sanktionen drohten. Russland sei gut vorbereitet gewesen und habe direkt „unannehmbare Forderungen“ formuliert, die eine Lähmung des Prozesses zur Folge hatten. Putins Ziel gehe weit über die Ukraine hinaus, und er habe explizit erklärt, keinen Waffenstillstand machen zu wollen, solange er militärische Erfolge verzeichne. Sein Bestreben sei die Vergrößerung Russlands und die Wiederherstellung seiner „alten Blüte“. Russland sei nicht an einer Störung interessiert, sondern möchte in Ruhe weitermachen und setze weiterhin auf Propaganda, um die Einheit Europas zu untergraben.

Ein Waffenstillstand ist die absolute Grundlage für jegliche Verhandlungen. Ohne ihn seien Friedensverhandlungen „völlig absurd“. Die Ukraine könne Forderungen, wie die freiwillige Rückgabe des gesamten Donbas, nicht akzeptieren, da dies den Westen des Landes schutzlos ließe. Russland stelle Forderungen, von denen es selbst wisse, dass sie unannehmbar seien, um den Anschein von Flexibilität zu erwecken, während das eigentliche Ziel die „Unterwerfung“ der Ukraine sei.

Verbindlichkeit und Konsequenzen: Lehren aus der Geschichte

Ein zentrales Thema ist die Verbindlichkeit eines Friedensvertrages und der Schutz der Ukraine vor weiteren Angriffen. Historisch gesehen hat Russland, insbesondere Putin, Verträge immer wieder gebrochen, darunter das Minsker Abkommen und sogar die 2003 und 2004 persönlich von Putin ratifizierten Grenzverläufe zur Ukraine. Die Ukraine war nach dem Zerfall der Sowjetunion die drittgrößte Atommacht der Welt und gab 1994 im Budapester Memorandum ihre Atomwaffen im Tausch gegen Sicherheitsgarantien von Großbritannien, den USA und Russland ab. Während Großbritannien sich weiterhin auf diesen Vertrag beruft, tun dies die USA nicht in gleicher Weise, und Russland hat ihn eklatant gebrochen.

Um einen künftigen Vertragsbruch zu verhindern, müssen die Konsequenzen für Russland „so hoch sein, dass es ineffizient ist, den zu brechen“. In der Vergangenheit war die Schwäche des Westens, der Vertragsbrüche wie die Annexion der Krim nur milde verurteilte, ein Problem. Erst der Abschuss des malaysischen Flugzeugs führte zu ernsthaften Sanktionen.

Die Rolle der USA und Europas

Die USA an Bord zu halten, ist ein „ganz wichtiges Ziel der europäischen Staaten“, da Europa ohne die USA, insbesondere deren Geheimdienstinformationen, nicht verteidigungsfähig ist und die Ukraine nicht unterstützen kann. Während die USA sich auf den pazifischen Raum konzentrieren wollen und militärische Interventionen in Europa vermeiden möchten, fordern die europäischen Staaten ein schnelles Ende des Krieges und die Einhaltung des internationalen Rechts, um weitere weltweite Konflikte zu verhindern.

Diskutiert werden derzeit auch eine „Paragraph 5-ähnliche“ Vereinbarung für Sicherheitsgarantien und eine „Finnland-Lösung“, bei der Finnland Land abtrat, um seine Unabhängigkeit zu bewahren. Diese Diskussionen zielen auf eine Vereinbarung mit sehr hoher Verbindlichkeit ab, auch wenn der NATO-Paragraph 5 selbst nicht so verbindlich ist, wie viele meinen.

Abschließend betont Andreas von Schumann, dass ein „langer Atem“ und „entschlossener Atem“ gefordert sind, da eine schnelle Lösung des Konflikts unwahrscheinlich ist.

Zur Person:

Andreas von Schumann, Stellvertretender Vorsitzender des Deutsch-Ukrainischen Forums.

Das Deutsch-Ukrainische Forum, 1999 gegründet, um Akteure aus Wirtschaft, Politik, Kultur und Wissenschaft zu vernetzen, hat sich seit 2014 und insbesondere seit 2022 stark auf humanitäre Hilfe und Soforthilfe konzentriert. Ihr Hauptaugenmerk liegt jedoch auf der Vorbereitung des Wiederaufbaus der Ukraine und der Stärkung der Kooperation zwischen deutschen, europäischen und ukrainischen Unternehmen. Dies beinhaltet die Unterstützung bei der provisorischen Reparatur zerstörter Infrastruktur, aber auch die Förderung wirtschaftlicher Entwicklung und der Schaffung von Einkommen. Das Forum organisiert Reisen für deutsche Unternehmen in die Ukraine und arbeitet eng mit lokalen Institutionen zusammen, um Kontakte zu knüpfen und das große Potenzial der Ukraine, beispielsweise im Bereich Künstliche Intelligenz und Cybersicherheit, zu nutzen.

Der fast vergessene Ehrenbürger: Albert Schweitzer

Sicher hat die Stadt Frankfurt ihren Ehrenbürger Albert Schweitzer nicht ganz vergessen. Nur gesprächsfähig war man nicht. Die Pressesprecherin des Kulturamtes Hanna Immich fand weder im Institut für Stadtgeschichte noch im Historischen Museum einen Interviewpartner:in für den Podcast Conny&Kurt.

Albert Schweitzer hatte eine intensive Beziehung zur Mainmetropole. 1959 erhielt er die Ehrenbürgerrechte der Stadt Frankfurt. Er erhielt außerdem 1928 den Goethepreis der Stadt, sprach 1932 im Opernhaus anlässlich des 100. Todestages Goethes. Ebenso hielt er die Laudatio auf Thomas Mann am 28. August 1949 in der Paulskirche als dieser den Goethepreis in Empfang nehmen durfte. Und ja, er gab in zahlreichen Kirchen Frankfurts Orgelkonzerte und sammelte so für sein Krankenhaus in Lambarene.

Sein Motto „Ehrfurcht vor dem Leben“ bleibt hochaktuell.

Als Pfarrer, Theologe, Mediziner und Musiker war Schweitzer ein Universalgenie. Nach seinen Studien entschied er sich, sein Leben in den Dienst des Nächsten zu stellen, gründete und baute in Lambaréné ein Krankenhaus auf. Sein Alltag dort war eine Synthese aus medizinischer Versorgung, Bauarbeiten und intensiver Gelehrsamkeit; nachts verfasste er dicke Bücher, wie sein Werk über Johann Sebastian Bach. Dieser selbstlose Einsatz entsprang seiner tiefen christlichen Überzeugung und fasziniert bis heute. Übrigens genoss Schweitzer hohe Anerkennung in der DDR, wie Andreas Porzig im Podcast berichtet.

Schweitzers Lehren sind aktuell wie nie. Sein energischer Kampf für die Abschaffung von Atom- und Kernwaffen, die er als völkerrechtswidrig brandmarkte, gewinnt in der heutigen geopolitischen Lage neue Dringlichkeit. Zudem betonte er die Liebe und Nächstenliebe zu allen Menschen. Sein Prinzip der „Ehrfurcht vor dem Leben“ weitete er auf Tiere und Pflanzen aus, was ihn zu einem frühen Vordenker der Nachhaltigkeit und der Klimakrise macht.

Obwohl Schweitzers Präsenz in der Öffentlichkeit nach seinem Tod abnahm, wird sein Erbe weiterhin gepflegt. Das Krankenhaus in Lambaréné ist bis heute medizinisch bedeutsam. Das Albert-Schweitzer-Zentrum in Offenbach bewahrt sein Werk und bietet Dauerausstellungen an. Eine Wanderausstellung ist im September in der Frankfurter Gethsemanekirche geplant. Erst kürzlich wurde ein Albert-Schweitzer-Oratorium in Frankfurt uraufgeführt. Schweitzer bleibt ein Vorbild für authentisches Handeln und persönlichen Einsatz, dessen facettenreiches Leben – musikalisch, theologisch, anekdotisch – zur Auseinandersetzung einlädt.

Altersdiskriminierung und Generationenkonflikt: Soziologe fordert gesamtgesellschaftlichen Brückenschlag

Professor Reimer Gronemeyer, Soziologe, Theologe und Autor des Buches „Die Abgelehnten“, kritisiert, dass Altersdiskriminierung oft unterschätzt wird. Er definiert sie als eine tiefe, gesellschaftliche Benachteiligung, die nicht immer offensichtlich ist. Während die Debatte oft die Jungen zugunsten der Boomer benachteiligt sieht, warnt Gronemeyer vor einem „An den Randschieben“ der Alten, beispielsweise durch unbezahlbare Pflegeheimplätze.

Die Gesellschaft sei jugendlich geprägt, wodurch die Alten ihren traditionellen Wert als Träger von Wissen und Erfahrung verloren haben. Die Digitalisierung mache Ältere zu ständigen „Schülern“. Dies führe zu einem immer tieferen Bruch zwischen Jung und Alt, der beiden Generationen schade. Die Vorwürfe der Jugend an die Generation der Babyboomer bezüglich der Klimakrise und des Festhaltens an Führungspositionen seien völlig gerechtfertigt, da „alte weiße Männer“ maßgeblich an den heutigen Krisen beteiligt sind. Dieser Konflikt äußere sich auch in einer „giftigen“ Haltung gegenüber den Alten, da sie als Verursacher und Ressourcenverbraucher wahrgenommen werden.

Gleichzeitig sind traditionelle Begegnungsräume wie Kirchen, Parteien und Nachbarschaften zerbrochen, was zu Einsamkeit und Singularität führt. Die Rentendiskussion, in der sich die Generationen gegenseitig Vorwürfe machen, zeige diesen Gegenläufigen Konflikt deutlich.

Gronemeyer fordert einen gesamtgesellschaftlichen Austausch und betont, dass die Lösung nicht von Kabinetten, sondern von den Bürgern selbst kommen muss. Die Krisen müssten gemeinsam bewältigt werden. Die Kirchen könnten eine Rolle spielen, indem sie sich den wirklichen Nöten und Ängsten der Menschen widmen. Wichtiger sei es, gemeinsame Sehnsüchte zu erkennen und Wege zur Überwindung von Erschöpfung durch Stress zu finden, statt sich gegenseitig zu beschuldigen. Ein Lebensstil mit weniger Geld sollte als Chance begriffen werden.

Entscheidend sei die Wiederbelebung des Alltags durch bürgerschaftliches Engagement, etwa solidarische Landwirtschaft, und das Zurückerobern von Städten, Straßen und Plätzen durch Jung und Alt gemeinsam. Der Verlust lokaler Geschäfte, einst wichtige soziale Treffpunkte, verschärfe die Einsamkeit. Gronemeyer bleibt optimistisch: Es gebe bereits viele aufblühende kleine Gruppen, die alternative Lebensweisen praktizieren und Generationen zusammenbringen. Ziel sei ein intergenerationelles Miteinander, das jeden Einzelnen, unabhängig vom Alter, wertschätzt.

Zur Person
Reimer Gronemeyer studierte zunächst evangelische Theologie. 1971 wurde er mit einer Arbeit zu den Paulusbriefen promoviert und war danach Pfarrer in Hamburg. Danach studierte er Soziologie und wurde 1973 mit einer Arbeit zu Fragen der betrieblichen und gesellschaftlichen Partizipation promoviert.

Seit 1975 ist er Professor für Soziologie an der Justus-Liebig-Universität in Gießen. In seiner Forschung beschäftigt er sich mit den Fragen des Alterns in der Gesellschaft.

Intergenerativer Audiowalk: Kinder und Senioren sprechen über den Tod

Der wöchentliche Podcast Conny&Kurt dreht sich diesmal um ein einzigartiges Audiowalk-Projekt des Künstlers Kai Fischer, das Kinder und Senioren zum Thema Tod und Leben miteinander ins Gespräch bringt. Das Projekt beinhaltet intergenerationelle Workshops und Interviews, deren gesammelte Audioschnipsel über QR-Codes auf einem Friedhof abgerufen werden können. Ziel ist es, verschiedene Perspektiven auf das Sterben zu ermöglichen und Ängste abzubauen, indem der Friedhof als Ort des Nachdenkens und der Begegnung neu belebt wird.

Der Hamburger Künstler Kai Fischer hat ein einzigartiges Projekt realisiert: einen intergenerativen Audiowalk, der Kinder und Senioren zum offenen Dialog über Leben und Tod anregt. Die besonderen Audioinhalte, abrufbar via QR-Codes auf dem Friedhof Bargtehheide, laden Besucher:innen ein, sich während eines Spaziergangs mit existentiellen Fragen auseinanderzusetzen. Fischer, ein erfahrener Kindertheatermacher, identifiziert den Tod als spannendes Thema an der Schnittstelle von Kinder- und Erwachsenenwelten. Während Kinder den eigenen Tod kaum imaginieren und sich eher um den Verlust von Familienmitgliedern sorgen, reflektieren Senioren tiefer über das eigene Sterben.

Die Projektentwicklung begann mit vorbereitenden Workshops in der Schulklasse der Stufe 2 und Seniorengruppen mit theater-pädagogischen Methoden. So wurde etwa die gemeinsame Beerdigung eines Schmetterlings genutzt, um das Thema spielerisch zugänglich zu machen. Diese interaktiven Ansätze förderten den Austausch und führten zu teils humorvollen Antworten auf Fragen wie „Was möchtest du in den Himmel mitnehmen?“ – Kinder wählten bunte Pferde, Senioren Fotoalben.

Basierend auf Einzelinterviews entstand eine Audiospur mit zehn zentralen Fragen, darunter „Wie stellst du dir den Himmel vor?“ oder „Hast du Angst vor dem Tod?“. Dieses multiperspektivische Audioformat, obwohl online verfügbar, entfaltet seine größte Wirkung beim Hören auf dem Friedhof, da die Umgebung die Reflexion über die Inhalte intensiviert.

Interessant waren die sich überschneidenden, aber auch konträren Ansichten. Kinder hatten oft ein klares, medial geprägtes Himmelsbild, während Senioren dies meist ablehnten, aber dennoch an eine Seele oder ein „Weitergehen“ nach dem Tod glaubten. Tröstliche Himmelsvorstellungen gaben Kindern Geborgenheit und nahmen die Angst.

Trotz der Relevanz des Themas gab es Vorbehalte bei einigen Eltern, die ihre Kinder nicht mitmachen ließen. Fischer betont jedoch die Notwendigkeit, Kinder mit dem Tod nicht allein zu lassen, gerade angesichts globaler Ereignisse. Das Projekt, das in zwei Monaten rund 200 Abrufe verzeichnete, wird von der Friedhofsverwaltung positiv aufgenommen, da es Friedhöfe als Orte der Ruhe und Begegnung neu belebt. Das Projekt unterstreicht den Wert des offenen intergenerativen Dialogs über den Tod.

50 Jahre Habakuk: Längst sind die Widerstände überwunden

Die Band Habakuk, eine prägende Kraft im Bereich des Neuen Geistlichen Liedes, feiert in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen. Anfänglich begegnete man dieser Musik – wie Eugen Eckert im Podcast Conny&Kurt erzählt – im Gottesdienst mit großer Skepsis. Ihre musikalische Neuausrichtung mit popmusikalischen Arrangements stieß zunächst auf Widerstand, insbesondere bei klassisch orientierten Kirchenmusikern, die das neue Liedgut als „entsetzlich entstellt“ beschrieben. Unter der Leitung von Eugen Eckert, der auch als „Urgestein“ und treibende Kraft der Band bezeichnet wird, entstand Habakuk aus der offenen Jugendarbeit der Gethsemane-Gemeinde in Frankfurt. Die Band, die anfangs in einem Kellerraum im Evangelischen Stadtjugendpfarramt beheimatet war, erhielt früh finanzielle Unterstützung vom Evangelischen Regionalverband und Pfarrer Martin Jürges.

nteressanterweise fand Habakuk in der katholischen Kirche frühzeitig mehr Akzeptanz und Förderung. Die Öffnung durch das Zweite Vatikanische Konzil für neue Lieder in Landessprache und mit neuen Melodien schuf eine größere Aufbruchstimmung. Eugen Eckert pflegte Freundschaften mit katholischen Kirchenmusikern wie Winfried Heurich und wurde sogar als „evangelisches U-Boot“ in katholische Arbeitskreise berufen. Diese Zusammenarbeit führte dazu, dass Habakuk heute mit deutlich mehr Titeln im katholischen „Gotteslob“ vertreten ist als im „Evangelischen Gesangbuch“.

Musikalisch hat sich die Band stetig weiter entwickelt. Eugen Eckert hat inzwischen rund 2000 Lieder geschrieben und arbeitet mit etwa 30 Musikern zusammen. Habakuk integriert heute nicht nur Posaunenchöre und Orchester in ihre Auftritte, was die Musik „ganz richtig aufblühen“ lässt, sondern hat auch 12 Oratorien mit Thomas Gabriel komponiert, die Jazz-, Pop- und Rock-Elemente vereinen. Diese musikalische Weiterentwicklung hat letztlich zu einer breiteren Anerkennung geführt.

Für die Zukunft setzt Habakuk auf eine starke digitale Präsenz. Viele Titel sind seit dem 1. Mai dieses Jahres auf Spotify verfügbar. Zudem wird ein Jubiläumsbuch erscheinen, das die 50-jährige Geschichte anhand von Stories, Bildern und Liedern, die über QR-Codes zugänglich gemacht werden, erzählt. Eugen Eckert bekräftigt die Mission der Band, die Liturgie mit inklusiver, nicht-patriarchaler Sprache zu modernisieren und sie für Gemeinden singbar zu gestalten. Gleichzeitig soll aber auch Raum für musikalische „Austobungen“ bleiben, in denen die Stärke der Bandmusiker gezeigt werden kann. Die Bandmitglieder, allesamt Profimusiker, sind entschlossen, weiterhin Musik zu machen. Sie bleiben ihrem Credo treu, dass ein Lied eine „gute Melodie“ haben muss und lehnen eine Anpassung an kurzlebige Trends wie Rap ab.

Das Jubiläumskonzert findet am 7. September um 17 Uhr in der Evangelischen Markuskirche in Offenbach statt

Schleswig-Holstein: Antisemitische Vorfälle mehr als verdoppelt

Die Zahlen sind alarmierend: Antisemitische Vorfälle in Schleswig-Holstein haben sich von rund 120 im Jahr 2023 auf 588 im Jahr 2024 vervierfacht. Viele Jüdinnen und Juden trauen sich aus Angst nicht mehr, ihre Identität offen zu zeigen. Der Beauftragte für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus des Landes Schleswig-Holstein, Gerhard Ulrich, beschreibt im Podcast Conny&Kurt Antisemitismus als ein „hartes“ und „immer zunehmendes“ Problem. Er definiert Antisemitismus gemäß der von der Bundesregierung anerkannten Arbeitsdefinition der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) als eine Form von Hass, der sich gegen Juden richtet, weil sie Juden sind. Dieser Hass äußert sich vielfältig, von körperlichen Übergriffen, Beleidigungen und Verschwörungserzählungen bis zu konkreten Aktionen wie dem Angeben von Adressen jüdischer Mitbürger.

Ulrich differenziert zwischen „linkem“ Antisemitismus (der Israel-Kritik mit der Verantwortlichmachung von Juden für israelische Regierungsentscheidungen verbindet), „rechts außen“ (der alte Vorurteile bestätigt) und „importiertem“ Antisemitismus (der aus Ländern kommt, in denen das Existenzrecht Israels geleugnet wird).

Das Wiederaufleben uralter Vorurteile erklärt er mit der zunehmenden Komplexität der Welt und der Suche nach Sündenböcken. Insbesondere die Corona-Pandemie (mit Verschwörungsmythen wie „Weltjudentum“) und der Hamas-Angriff vom 7. Oktober 2023 haben antisemitische Vorfälle verstärkt. Jüdische Bürger in Schleswig-Holstein leiden darunter, für Israels Handlungen verantwortlich gemacht zu werden, wobei der ursprüngliche Hamas-Terror oft ausgeblendet wird. Ulrich betont, dass nicht jede Kritik am Staat Israel antisemitisch ist; eine Grenze sei jedoch überschritten, wenn Israels Existenz- oder Selbstverteidigungsrecht geleugnet oder Juden insgesamt dämonisiert werden. Die hier lebenden Juden seien nicht für die Politik Israels verantwortlich. Das Bundesverfassungsgericht hat zudem geurteilt, dass Antisemitismus nicht unter Meinungsfreiheit fällt.

Als primäre Gegenmaßnahmen nennt Ulrich Bildung und Begegnung. Schulen und Kindergärten müssen Demokratiebildung und den Abbau von Vorurteilen fördern. Positive Beispiele sind die langjährige christlich-jüdische Zusammenarbeit der Kirchen und Sportverbände, die Austauschprogramme mit Israel unterhalten. Ulrich fordert verpflichtende Gedenkstättenbesuche für Schülerinnen und Schüler, um die Erinnerungsarbeit zu stärken.

Auch das Bewusstsein für gemeinsame kulturelle und religiöse Wurzeln, etwa in Sprache und Musik, soll geschärft werden. Gemeinsame Feste wie das Aufstellen eines Hanukkah-Leuchters neben dem Weihnachtsbaum können jüdisches Leben sichtbarer machen und Vorurteile abbauen. Der Kampf gegen Antisemitismus erfordert ständige Anstrengungen und viel Unterstützung.

Zur Person:

Landesbischof em. Dr. h.c. Gerhard Ulrich ist seit 2022 Schleswig-Holsteins Beauftragter für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus

Kirche als Brückenbauer

Netzwerke sind auch in der sozialen Arbeit unerlässlich. Im Podcast Conny&Kurt wird die Bedeutung von Netzwerkarbeit im Kontext kirchlicher und zivilgesellschaftlicher Initiativen in der Wetterau aufgezeigt. Wolfgang Dittrich, Referent für gesellschaftliche Verantwortung im Dekanat Wetterau, erörtert seine Rolle bei der Koordination verschiedener Akteure, wie dem Nachhaltigkeitsnetzwerk „Wetterau im Wandel“ und der „AG Flüchtlingshilfe“. Er betont die Wichtigkeit von Vertrauen, Wissensaustausch und gemeinschaftlichem Handeln, um gesellschaftliche Herausforderungen zu meistern. Ein zentrales Thema ist auch die Rolle der Kirche als Moderator und Brückenbauer in gesellschaftlichen Debatten, beispielsweise im Bodenschutz oder bei der Stärkung der Demokratie, indem sie Menschen mit unterschiedlichen Meinungen zum Dialog zusammenbringt.

Deutsche Befindlichkeit: Hoffnung keimt auf

Während der Kieler Woche erörtern Conny&Kurt in ihrem Podcast die Stimmung in Deutschland. Es scheint sich zu drehen. Ein psychologisch bedingtes Fünkchen Hoffnung keimt durch die neue Regierung auf, obwohl die wirtschaftlichen Zahlen weiterhin schlecht sind. Die Sehnsucht, aus dem „Tal der Tränen“ herauszutreten, ist groß.

Allerdings stehen große Zumutungen bevor, insbesondere in Bereichen wie Pflege, Gesundheit und Rente. Die beiden Podcaster erwarten Einkommensverluste. Die beiden unterstreichen die Sehnsucht nach Optimismus und klarem Ausblick inmitten von Unsicherheiten. Trotz dieser Herausforderungen und der Notwendigkeit von Realismus brauchen die Menschen Hoffnung.